Neu entdecktes Filmmaterial zu Victoria Wolff

Schriftstellerin spricht über Heilbronn und Erich Maria Remarque

Neues, bislang unveröffentlichtes Filmmaterial zu Victoria Wolff (1903-1992)

liegt dem Literaturhaus Heilbronn vor. Im Zuge ihres Heilbronn-Besuches im

Jahr 1984 im Rahmen der vom damaligen OB Dr. Manfred Weinmann

initiierten Begegnungswoche interviewte Uwe Jacobi, langjähriger

stellvertretender Chefredakteur der Heilbronner Stimme, die gebürtige

Heilbronner Schriftstellerin Victoria Wolff.

 

Die von einer VHS-Kassette überspielten Filmaufnahmen stammen aus dem

Privatbesitz von Hanne Jacobi, der Witwe von Uwe Jacobi. Ein knapp 24-

minütiger Ausschnitt aus dem insgesamt zweistündigen Filmmaterial über

die gesamten Begegnungstage – mit den technischen Möglichkeiten der

damaligen Zeit produziert –, kann auf der Homepage des Literaturhauses

Heilbronn angesehen werden.

 

Während ihres Heilbronn-Besuches sprach Victoria Wolff mit Uwe Jacobi u. a.

über Nachhilfestunden bei Albert Einstein und ihre Beziehung zu Erich Maria

Remarque, dem sie von 1933-39 im Schweizerischen Exil Ascona begegnete,

und der ihr Schaffen insbesondere um ihren ersten Roman „Gast in der

Heimat“ entscheidend prägte. Eindrücklich schildert die in Heilbronn als

Trude Victor geborene Schriftstellerin ihre bewegte Flucht aus Heilbronn in

die Schweiz, nach Frankreich, über Spanien und Portugal bis nach New York –

ein authentisches Stück Zeitgeschichte. Zudem zeigt sich Victoria Wolff,

deren Roman „Gast in der Heimat“ vor zwei Jahren im Literaturhaus in der

Neuausgabe vorgestellt wurde, beeindruckt von der Offenheit und

Gastfreundschaft der Heilbronnerinnen und Heilbronner: Man spüre überall

„die ausgestreckte Hand“.

 

Im Rahmen der Reihe „Literarische Orte“ produzierte Peter Wanner im

Auftrag des Fördervereins „Freunde des Literaturhauses Heilbronn e.V.“ ein

Video zu Victoria Wolff und Gabriele Wohmann, das nun ebenfalls Auszüge

aus dem Interview präsentiert.

 

Victoria Wolff, 1903 in Heilbronn geboren, verfasste Reportagen und

Reiseerzählungen für renommierte Zeitungen und Zeitschriften, bereiste als

Reporterin halb Europa und das revolutionäre Russland. 1933 emigrierte sie

mit ihren Kindern aus Deutschland in die Schweiz, musste das Land jedoch

1939 wegen ihrer illegalen schriftstellerischen Tätigkeit verlassen. Über Nizza

und Lissabon gelangte sie 1941 in die USA, wo sie als Drehbuchautorin für

Hollywood arbeitete. Sie starb 1992 in Los Angeles.

 

Das Video „Hauptbahnhof. Wolff und Wohmann“ sowie das Interview mit

Victoria Wolff und Uwe Jacobi sind unter http://www.literaturhaus.heilbronn.de

abrufbar.

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