Facettenreicher Tagungsband erschienen
Sie gelten als die beiden großen Unverstandenen der Literatur der Schwellenzeit um 1800, als Genies und Sonderlinge, als Unruhestifter und Avantgarde einer Umbruchzeit zugleich: Friedrich Hölderlin und Heinrich von Kleist.
Zwar mag auf den ersten Blick einiges die manchmal als sperrig und widerständig empfundenen Texte der beiden Unvergleichlichen trennen, doch bei genauerem Hinsehen sind überraschende Parallelen, Analogien und Konvergenzen in ihren Werken zu erkennen.
Eine internationale wissenschaftliche Tagung im Heilbronner Literaturhaus hat im Oktober 2021 den in Lauffen am Neckar als Sohn eines Klosterverwalters geborenen Friedrich Hölderlin und den im brandenburgischen Frankfurt an der Oder geborenen Offizierssohn Heinrich von Kleist über ihre Werke miteinander ins Gespräch gebracht.
Nun ist der Tagungsband unter dem Titel „Seit ein Gespräch wir sind – Friedrich Hölderlin und Heinrich von Kleist im Dialog“ im Bielefelder Aisthesis-Verlag erschienen.
In zehn wissenschaftlichen Beiträgen sind die Ergebnisse anschaulich dargestellt und zusammengefasst.
In dem von Literaturhausleiter Anton Philipp Knittel
herausgegebenen 200 Seiten starken Band sind arrivierte Lehrstuhlinhaber und Hölderlin- sowie Kleist-Experten wie Rüdiger Görner (London), Alexander Honold, Manfred Koch (beide Basel), Walter Erhart (Bielefeld), Justus Fetscher (Mannheim), Rolf-Peter Janz (Berlin), Kay Wolfinger (München), Moritz Strohschneider (Tübingen), Adrian Robanus (Frankfurt (Oder)) sowie Inka Kording (Flein) mit ihren Forschungsbeiträgen vertreten.
„‚Seit ein Gespräch wir sind.‘ Friedrich Hölderlin und Heinrich von Kleist im Dialog“. Bielefeld: Aisthesis Verlag 2023, 200 Seiten, gibt es für 30 Euro im Buchhandel oder im Literaturhaus.